Daniel Krauss ist Schauspieler, Regisseur und Autor. Essen gehen hält er grundsätzlich für eine super Idee und die Farbe seines Telefons hat er nach seiner Vorliebe für Rosé-Champagner gewählt. Wer mal nicht weiß wo er in Berlin einen guten Happen bekommt, ist hier an der richtigen Adresse. Na dann, leg mal los:
Spinat mochte ich schon immer. Mit Spiegelei und Kartoffelbrei. Hmmm. Das ist für mich Zuhause. Geborgenheit. Liebe. Für Spinatei sind mein Kumpel Knut und ich aus der Grundschule den ganzen langen Schulweg nachhause gerannt. Ranzen in die Ecke feuern, Hände waschen und an den großen Küchentisch. Schon als kleines Kind war Essen eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Meine Mutter war und ist eine tolle und leidenschaftliche Köchin, wofür ich ihr bis heute und bis in alle Ewigkeit dankbar bin. Aber ich mochte keine Pilze. Keinen Käse, keinen Grünkohl und vor allen Dingen mochte ich keinen Wirsing und keinen Rosenkohl. Den musste ich einmal probieren und hab ihn geradewegs wieder auf den Teller gespuckt. Mit Wirsing verhielt es sich ähnlich. Überhaupt Kohl. Bäh. Jetzt mag man sagen, was für eine limitierte Kindheit, all diese tollen Geschmäcker – ich betrachte es lieber von der anderen Seite: Im Laufe der letzten dreißig Jahre konnte ich all diese Dinge für mich entdecken. Irgendwann hat mein Freund Dieter Pilze gemacht und ich habe sie probiert. Und war begeistert. Das gleiche mit Austern, Rotwein und Stinkekäse. Heute bin ich ein Fan von Stinkekäse. Süchtig nach Austern, mit denen mich mein Freund Micha solange genervt hat, bis ich dann halt doch mal eine probierte. Einfach mal kosten, auch wenn’s komisch aussieht, stinkt oder man es noch nie mochte. Das Entdecken von (natürlichen) Geschmäckern ist ne Wucht, ein Anstieg von Lebensqualität und Freude. Einmal sollte man im Reinstoff gegessen haben auch wenn’s verdammt teuer ist. Geht nicht immer zum gleichen Italiener auch die Georgier, Äthiopier und Kreolen haben eine tolle Küche. Und Gott sei Dank hat sich da in Berlin ja in den letzten zwanzig Jahren viel getan. Aber hin und wieder kann man natürlich auch einfach „Zum Schusterjungen“ gehen und sich ´ne Roulade bestellen. Oder noch besser: Selber machen! Da geht sowieso nix drüber. Ausprobieren, aussortieren und schmecken. Nur natürlich sollte es sein. Und kein Fleisch aus Massentierhaltung. Das ist Gesetz. So habe ich mich in den letzten Jahren durch alle möglichen Landesküchen, Rezepte und Restaurants probiert – nur eins bleibt: Rosenkohl. Da geh ich nicht ran. Niemals! Wirklich: NIEMALS!!! Außer Dieter hat vielleicht wieder eines seiner Spezialrezepte…
Und wer mehr über Daniel wissen möchte, schaut sich hier um und wer wissen möchte, was Kohlsorten so gesund macht, ist hier richtig.